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Caritas Filmabend: Erinnerungen einer vergessenen Kindheit (Eintritt frei)

Einlass: 19:30
Beginn 20:00

„Ich möchte Ihnen gern etwas erzählen…“

 

„Wenn ich bei Freunden schlafe, habe ich Angst, dass Mama etwas passiert“ äußert ein Kind im Grundschulalter. „Am Wochenende ist mein Vater einfach umgefallen und nicht aufgestanden.“ erzählt eine andere Kinderstimme. „Meine Mama hat irgendwie zwei Gesichter. Sie ist eine Mama dich mich lieb hat und dann ist sie plötzlich ganz laut oder weint“ sagt ein weiteres Kind. Bin ich Schuld an der Erkrankung /Sucht meiner Eltern? Darf ich glücklich sein auch wenn es Mama oder Papa gerade nicht sind? Wo finde ich Hilfe und wie kann ich mit dem was ich da erlebe umgehen? Diese und weitere Gedanken beschäftigen Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien.

Solche Gedanken beschäftigen auch Niklas. Niklas ist ein 12jähriger Junge, von dessen Leben der Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ handelt.  Niklas wächst in einem suchtgeprägten Elternhaus auf. Während Vater Rudi verzweifelt das verlorengegangene Familienglück am Spielautomaten wieder zurückzugewinnen versucht, ist der elfjährige Niklas oft allein mit seiner alkoholsüchtigen Mutter Anna. Der Kurzfilm von Lars Smekal beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Niklas konfrontiert ist, während er zwischen dem Wunsch nach einem besseren Leben und der Verantwortung für seine Familie hin- und hergerissen ist.

Leidet ein Familienmitglied an einer psychischen Störung, worunter auch eine Suchterkrankung fällt, so ist häufig die ganze Familie betroffen. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung leben ca. 25% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit einem psychisch kranken Elternteil zusammen. Aus einem Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung geht hervor, dass von mindesten 3 Millionen Kindern in Deutschland auszugehen ist, die einen alkohol- oder drogenabhängigen Elternteil haben. Besonders die Kinder begleitet dies ihr Lebens lang. Scham, Schuldgefühle und Unsicherheiten sind Oberbegriffe die immer wieder bei diesen Kindern mitschwingen. In der Wissenschaft wird häufig von der 3/3 Regel gesprochen. Diese besagt, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien zu 1/3 selbst eine substanzgebundene Abhängigkeit entwickeln, 1/3 entwickeln psychische und oder soziale Störungen und 1/3 gehen aus Situation mehr oder weniger unbeschadet heraus.

„Kinder von psychisch kranken Eltern haben dann gute Entwicklungschancen, wenn Eltern, Angehörige und Fachleute lernen, in sinnvoller und angemessener Weise mit der Erkrankung umzugehen, und wenn sich die Patienten und ihre Kinder auf tragfähige Beziehungen stützen können“ (Mattejat, 2001, S.71) Dieses Zitat lässt sich ebenfalls auf Kinder suchtkranker Eltern beziehen. Dies bestärkt darin, dass es eine sensible Enttabuisierung des Themas Sucht braucht sowie das in den Blick nehmen der Kinder, welche in solch belasteten Familiensystemen aufwachsen.

Genau aus diesem Grund lädt das Caritas Zentrum Landau im Rahmen des Präventionsprojekts „Superkidz“ für Kinder aus psychisch- und/oder suchtbelasteten Familien am 06.11.2025 um 20 Uhr (Einlass 19.30Uhr) im Kulturpalast Gloria Landau zu einer Filmvorführung mit anschließender Austauschrunde ein. Ziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Sucht auf Kinder und deren Familien zu schärfen und einen Raum für Verständnis und Dialog zu schaffen. Sie soll Rahmen schaffen, um Erfahrungen, Eindrücke und Gedanken teilen zu können.  Neben der Filmvorführung „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ wird es im Anschluss eine Gesprächsrunde geben, bei der neben dem Regisseur Herr Smekal, Fachkräfte aus dem Bereich Sucht sowie eine betroffene Person anwesend sind. Eingeladen sind alle Interessierten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen oder einfach mehr darüber erfahren möchten. Der Eintritt ist frei.

Datum und Uhrzeit:

6 November @ 20:00 - 22:30

Eintritt:

Free

Veranstaltungsort

Veranstalter

Caritas Landau

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